Was Sie über NAMUR NE 107 wissen sollten

NAMUR NE 107 kann das Leben einfacher machen. Aber weshalb ist diese Norm dann nicht in mehr Anlagen zu finden? Erfahren Sie mehr über diese Norm und wie Sie jederzeit und überall online Informationen zu Ihren Geräten erhalten können.

Sie benötigen Informationen zum Zustand Ihrer Geräte, um die Produktion am Laufen zu halten, eine hohe Produktionsqualität zu gewährleisten und ungeplante Stillstandszeiten so weit wie möglich zu verringern oder sogar ganz zu vermeiden. In einem Gespräch über die Zustandsdiagnose werden Sie feststellen, dass immer wieder die Empfehlungen der NAMUR NE 107 erwähnt werden.

Können Sie sich vorstellen, wie ein Prozess aussähe, wenn all seine Geräte ihre Daten ganz ohne Standardisierung liefern würden? Sie würden von technischen Diagnosedaten überwältigt werden und wüssten kaum, was sie bedeuten, geschweige denn, was zu tun ist! Das absolute Chaos! Nein danke.

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Obwohl die Mehrzahl der industriellen Anlagen über ein gewisses Maß an Standardisierung verfügt, haben viele von ihnen doch mit weitaus mehr Komplikationen zu kämpfen als notwendig wären. Aber warum ist das so? Weil sie noch immer nicht die NAMUR NE 107 nutzen, um eine einfache Auslegung der Diagnosedaten zu erhalten.

Lassen Sie uns heute darüber sprechen, weshalb die Statusinformationen zum Gerätezustand wichtig sind und wie die Empfehlungen der NAMUR NE 107 die Überwachung Ihrer Prozesse vereinfachen können. Bleiben Sie dran, und finden Sie heraus, wie sich die Produktqualität beibehalten lässt, während tägliche Aufgaben gleichzeitig verbessert werden!

Wie kann die NAMUR NE 107 im Hinblick auf die Zustandsdaten Ihrer Geräte helfen?

Anlagenbediener und technische Teams betrachten den Prozess aus unterschiedlichen Perspektiven. Anlagenbediener möchten den Prozess ohne ungeplante Stillstandszeiten oder andere Faktoren, die die Produktqualität und -quantität beeinträchtigen können, am Laufen halten. So weit, so gut.

Technische Teams, also Techniker oder Ingenieure, möchten den Prozess natürlich ebenfalls unterbrechungsfrei am Laufen halten. Aber sie müssen sicherstellen, dass die Instrumentierung korrekt arbeitet und den Bedienern die Prozessdaten liefert, die diese benötigen.

Obwohl beide dasselbe Ziel verfolgen, unterscheiden sich doch ihre Aufgaben und der Informationsgrad, den sie jeweils benötigen. Die Bediener müssen grundlegende Prozessinformationen und Zustandsdaten von den Geräten erhalten – ganz ohne weitere Ablenkungen. Die Techniker benötigen dagegen weitaus detailliertere Informationen von den Geräten, damit sie schnellere und genauere Maßnahmen einleiten können, um zu verhindern, dass ein Problem eintritt.

Die NAMUR NE 107 führt diese beiden Welten zusammen. Sie legt fest, dass Bediener die Zustandsdaten von den Geräten auf einheitliche Weise erhalten müssen, unabhängig vom Gerätetyp.

Dadurch reduziert die NE 107 das Chaos auf vier einfache Statussignale.

Und technische Teams, die ein intelligentes Gerätemanagement (Intelligent Device Management, IDM) verwenden, können auf zusätzliche Informationen zugreifen und das Problem dank dieser Norm schneller beheben als ohne sie. (Einige Systeme zeigen außerdem ein Häkchen in einem grünen Kästchen, wenn das Gerät normal arbeitet, oder ein graues Kästchensymbol für eine passive Diagnose, wodurch Überprüfung und Vorgehen noch einfacher werden.)

Welche sind die vier Statussignale der NAMUR NE 107?

Die Signale lassen sich in vier Standardsymbole und Farben unterteilen, wodurch sie herstellerunabhängig leicht verständlich sind. Schauen wir sie uns kurz an – ich habe mir die Freiheit genommen, zum besseren Verständnis eine Beschreibung hinzuzufügen:

  • Funktion prüfen: geringer Schweregrad; das Signal ist vorübergehend ungültig, z. B., wenn ein Techniker den Geräteausgang in einem Loop-Test zwangsweise setzt (Bei der Priorisierung der Statussignale wird die Prüffunktion von der NAMUR als Priorität 2 angesehen).
  • Wartung erforderlich: geringer Schweregrad; gültiges Signal, aber die Funktion kann schon bald nachlassen oder enden, wie beispielsweise am Ende der Lebensdauer eines pH-Sensors (Bei der Priorisierung der Statussignale wird die erforderliche Wartung von der NAMUR als Priorität 3 eingestuft).
  • Außerhalb Spezifikation: mittlerer Schweregrad; Gerät arbeitet außerhalb seiner Parametrierung, seines zulässigen Bereichs oder außerhalb einer anderen Spezifikation (Bei der Priorisierung von Statussignalen wird "Außerhalb der Spezifikation" von der NAMUR als Priorität 4 eingestuft).
  • Fehler: hoher Schweregrad; Gerät liefert ein ungültiges Signal aufgrund einer Fehlfunktion in einem Sensor, Instrument oder Aktor (Bei der Priorisierung der Statussignale wird der Ausfall von der NAMUR als Priorität 1 betrachtet).

Der Schweregrad und die Priorität sind eine andere Sache, und sie lassen sich wie folgt definieren:

"Schweregrad" ist ein Parameter, der die Auswirkung eines bestimmten Vorfalls auf ein System angibt. Priorität ist ein Parameter, um die Reihenfolge zu bestimmen, in der Fehler behoben werden sollten. Schweregrad bedeutet, wie stark der Vorfall die Funktionalität beeinträchtigt. Priorität bedeutet, wie schnell der Vorfall behoben werden muss." font: Geekforgeeks

Diese Tabelle stellt die Farben, Formen und Symbole für jedes der Signale dar, um zu zeigen, wie einfach sich jeder Status auf einen Blick erkennen lässt:

Dank der Norm NE 107 kann ein Anlagenbediener von jedem Feldgerät mit Selbstdiagnose ein einfaches Statussignal erhalten statt tonnenweise Fehlercodes – und zwar unabhängig vom Funktionsprinzip oder Hersteller des Gerätes. Und das technische Team kann Software, wie beispielsweise FieldCare von Endress+Hauser und die FDT/DTM-Technologie, nutzen, um auf die Details zuzugreifen und herauszufinden, was mit dem Gerät los ist.

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Beispiel: NAMUR NE 107 in einem Radar-Füllstandmessgerät

Ein Statussignal kann je nach Feldgerät für eine andere Diagnose stehen. Mit einem Zustandsüberwachungssystem, wie z. B. Netilion Health, können Sie mit nur wenigen Klicks die Details organisieren und feststellen, wo das Problem liegt. Aber ohne ein solches System werden Sie alle Informationen dicht zusammengedrängt im Gerätedisplay oder auf der Bedienkonsole sehen, was Ihnen das Leben nur unnötig schwer macht.

Hier sehen Sie ein Beispiel für die vier Signale eines radargeführten Füllstandtransmitters, unterteilt in Sensordiagnose, Elektronik, Konfiguration und Prozess:

Dieses Beispiel deckt nur einen Teil der Diagnoseinformationen ab; das Gerät kann noch viel mehr Informationen zur Verfügung stellen, und Sie können die vollständige Liste der Diagnoseinformationen im technischen Handbuch zum Gerät finden.

Weshalb wird NAMUR NE 107 nicht in mehr Anlagen eingesetzt?

Wenn Sie einen Feldkommunikator verwenden, habe Sie natürlich in jeder beliebigen Anlage Zugriff auf all diese Zustandsinformationen. Mit einem Handbediengerät gehen Sie einfach zum Gerät und nutzen die lokalen Konfiguration, um den Gerätezustand festzustellen.

Aber obwohl mittlerweile Feldgeräte mit Selbstdiagnose in der gesamten Anlage vorhanden sind, arbeiten doch viele von ihnen noch immer mit dem guten alten Analogsignal, wodurch es viel schwieriger ist, im Feld an die Diagnoseinformationen zu kommen.

Und ich habe viele Fälle beobachten können, wo das technische Team und die Bediener trotz vorhandener digitaler Kommunikation nicht wussten, wie der Zustand ihrer Instrumentierung geprüft wird.

Mit den neuen IIoT-Services können Sie jetzt auf diese Arten von Zustandsdaten einfacher denn je zugreifen. Aber Sie müssen diese Informationen erfassen, um sie nutzen zu können. Dazu gibt es viele Möglichkeiten, z. B. WirelessHART, PROFIBUS oder mit der Cloud verbundene Geräte.

Ich diese Möglichkeiten schon in anderen Artikeln erläutert.

Ein IIoT-Service zur Zustandsüberwachung, wie z. B. Netilion Health, kann Ihnen und Ihrem Team jederzeit und überall Zugriff auf diese Daten bieten. Sie brauchen Ihre Gateways lediglich mit dem Edge Device im Feld zu verbinden, um in die Unmengen von wichtigen Daten einzutauchen, die die Produktionsleistung Ihrer Anlage, die Qualität und Konsistenz Ihres Produktes und die Effizienz Ihres Teams verbessern können.

Ist die NAMUR NE 107 neu?

Absolut nicht. Ist sie älter als ich? Ich glaube nicht, aber sie besteht auf jeden Fall schon eine ganze Weile. Allerdings machen es die IIoT-Cloud-Lösungen jetzt wesentlich einfacher, auf all diese Informationen über Dashboards, Archive und andere organisierte Systemmerkmale zuzugreifen, sie zu lesen und zu nutzen.

An diesem Punkt benötigen Sie allerdings noch immer Steuerungssysteme und IDM-Software, um ins Detail gehen zu können, aber IIoT-Cloud-Lösungen bieten einfachen Zugriff auf die Daten, Alarme und Historie Ihrer Prozesse.

Sie möchten online auf diese Diagnosedaten zugreifen? Sie können es gerne kostenlos ausprobieren.

So, ich hoffe, ich habe Sie überzeugt, sich einmal die NAMUR NE 107 genauer anzusehen. Wenn Sie diesen Artikel für nützlich halten, dann teilen Sie ihn bitte mit Ihren Kollegen in ihren sozialen Medien und nutzen Sie dazu bitte #Netilion.

Einen schönen Tag noch!

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